"Try not. Do. Or do not. There is no try."

Cyclassics 2012, ein Erlebnisbericht

Vorab: Ich bin gut im Ziel angekommen!

Und mir noch viel wichtiger, es hat richtig Spaß gemacht! Und es war in 7 Jahren die Zweitbeste gewertet Zeit, dafür dass ich nicht wirklich dafür trainiert habe ist das gar nicht mal schlecht! ;-)

Das Schlimmste ist das 5 Uhr aufstehen, wenn man noch gar nicht so lange wegen der Hitze schlafen konnte, unter der Dusche hätte ich auch gut weiterdösen können. Den Weg zum Start habe ich dann doch nicht per Bahn sondern per Auto zum NDR gemacht, in 17 Minuten, war das eine absoluten Rekordzeit, dort alles aufgebaut und umgezogen und schön zum Dammtor geradelt.

Höhe Beiersdorf die erste nette Begegnung mit einem Baiersdorfer 155km GOLD Starter gemacht. Gold bedeutet mehr als 10 Starts und eine eigene Nummer. Nett gequatscht und zusammen dann weiter.

 Im Startblock war ich etwa Mitte, vorne ist dann doch deutlich besser, und dann noch in einer Gruppe von Fußball Spezis. Aber auch das war lustig, die wussten ganz genau welcher Spieler wann welchen Nummer hatte, genau unnützes Wissen Teil Zwölf. Immerhin konnte ich mit der 11 von Rummenigge auch etwas dazu beisteuern! *STOLZ* ...und die Frage ob ich wüsste wo er diese Nummer trug konnte ich auch beantworten: Auf dem Rücken! ( Und ich echt bei Baiern München, wie ich nun weiß) Damit hatte ich die Lacher auf meiner Seite. Und so vergehen die 30 Warteminuten zum Start dann auch schnell.

Mit dem Start war ich dann ziemlich genau in der Mitte des Blocks, damit ist ein schneller Antritt unmöglich, aber der Spaß deutlich größer weil mehr Zeit zum schauen bleibt. Da alle Mitte und links fuhren war ich im Feld rechts alleine und damit sicher aufgehoben. Es bliebt genug Zeit sich mit den Brems-Schalthebeln nochmals vertraut zu machen, es war ja meine ERSTE Rennradtour, und die Trainungsräder haben andere Schalthebel.

Schlump war schnell durch und schwupp waren wir auch schon in der Schnackenburgsalllee und wenige Minuten später auf der LSE. Mist im ersten Kreisel wollte doch meine Frau stehen und ich war ganz links außen auf der schlechtesten Linie zum gesehen werden. Okay, merken, besser machen. In HOLM konnte ich keine bekannten Gesichter sehen, dort ist der Kreisel aber auch kritisch zum umfahren, ziemlich eng und schmal für Rennradgruppen. Nächste Chance Wedel.

In Wedel habe ich dann tatsächlich die äußerste Aussenstrecke gewählt und auch mit Erfolg meinen Ma gesehen und versucht zu grüßen. Höhe BATAVIA hat ein geschätzt 200 Kilo Koloss eine Trinkflasche verloren, die sich gleich am Straßenrand zu Ruhe gelegt hat ohne jemanden zu schädigen, mir tat der Fahrer leid: Knallrot und totalverschwitzt, panischer Blick und dann ohne Flüssigkeitsnachschub, aber soll ich lästern, ich hab ihn erst in Wedel überholt, langsam war er damit sicher nicht.

Ab Wedel Schulauer Fährhaus ist es doof: Nur bergauf! Dafür hab ich dann Alex mit Familie am vereinbarten Punkt gesehen und grüßen können, macht schon Spaß wenn man nicht alleine unterwegs ist. hab ich es erwähnt? Ich hasse bergauf!

Also Mann quält sich dann da so die Berge hoch, da ist beim Puppenmuseum eine eben solche neben mir "...los komm das schaffen wir schon", ich guck sie an "klar schaffst du das mit deinem 45 kg bin ich doppelt so schwer", die Antwort war erfrischend ehrlich "ich weiß aber nicht wie man schaltet" (Anmerkung: Sie war in der 2 oder 3 schwersten Übersetzung unterwegs), mach mal mit dem linken Bremshebel "dies" und dem rechten "das". Ein glückliches Gesicht, und die Gazelle war mit dem neu gewonnenen Schaltwissen entschwunden und ich mit meiner 1 zu 1 Bergübersetzung alleine, aber immerhin ich bin hoch, diesen Berg und den nächsten, den über nächsten und alle folgenden Berge irgendwie auch. Dazu gabs dann einen super Kommentar von einem 2 Meter Riesen "Ich weiß warum ich lieber im Flachland fahr" [Und ich weiß warum ich lieber Auto fahre].

 Reeperbahn war noch mal ein Hitzeschock, direkt ohne Schatten ist das bereits morgens ziemlich "warm". Danach ist man dann auch recht schnell im Ziel, Mönckeberg hoch ist ein echtes Gänsehauterlebniss, wichtig den Zieleinlauf seiner Frau widmen und schon ist man fertig. Ich dachte ja ich bin schlau uns nehmen den RK ("Radlkompjuter") im Ziel aus der Halterung damit er nicht weiter läuft, Dafür gibts ein Wertungspunkt für Dämlichkeit! Er ist drahtlos, solange ich fahre läuft er. Bei der Transponderabgabe habe ich dann meine Zeit gecheckt: Klasse 1:45 irgendwas, dachte ich mir, das passt doch! Nicht wissend das es noch schneller war.

Dann im Ziel noch was trinken, Bananen essen und wieder zurück zum Sender radeln, alles einpacken und nach Hause, da stand dann meine Zeit an der Tür:

Für die Statistiker 1:39:46!

Aber das wichtigste ich bin heil angekommen und es hat einfach nur Spaß gemacht!

2013 auf ein Neues!